Digitalisierung – ein Modewort?
Für die Vermessung eine Notwendigkeit! Über ein Jahrhundert wurden die Flurkarten analog geführt, fein säuberlich auf speziell behandeltem Karton, der weitestgehend unempfindlich gegenüber Belastungen durch Luftfeuchtigkeit und die mechanischen Einflüsse bei Fortführen und Kopieren sein sollte.
Der riesige Vorteil, dass man die Änderungen (Fortführung) leicht erkennen kann erwies sich als Nachteil, wenn die Anzahl der Änderungen dazu führten, dass die Karte unübersichtlich wurde. Ein typischer Maßstab von 1: 2730 wurde im ländlichen Raum Sachsen noch bis zur Einführung der ALK angewendet.
Wenn eine analoge Karte unübersichtlich wurde, musste sie umgezeichnet werden – ein aufwendiger Prozess, der viel Konzentration und zeichnerisches Können erforderte.
Mit der Umstellung auf ein digitales Kartenwerk wurde der Maßstab 1: 1000 für alle Flurkarten festgelegt. Die Abgabe erfolgte zunächst im EDBS-Format oder auch Wunsch im bekannten DXF, ab 2015 im NAS-Format.
Nunmehr kann man die Koordinaten auf drei oder vier Nachkommastellen mit entsprechender Software ablesen. Hier muss allerdings zur Vorsicht gemahnt werden: Hatte die Urkarte einen Maßstab 1: 2730 kann die Genauigkeit durch noch so gute Digitalisierung nicht auf Werte besser 0,5 m gesteigert werden. Das muss der Nutzer beachten.